Ich interessiere mich für Sprachen und für Politik. Mein Interesse für Sprachen ist uneingeschränkt, obwohl ich nur einige europäische Sprachen kann, für die Politik jedoch distanziert. Ich bin ein überzeugter Europäer, einer aber, der mit Skepsis und Melancholie die Entwicklungen Europas im letzten Jahrzehnt oder in den letzten 20 Jahren verfolgt.
In der Kindheit, Jugend und den ersten Erwachsenenjahre habe ich viel gelesen. Heutzutage lese ich noch gern, aber nicht mehr so viel wie früher. Meine Lektüren sind dennoch ausgewählter als damals.
Bis in meine 35 oder 40 Jahre hinein war ich ein großer Kinoliebhaber und habe vor allem das europäische Kino gern gesehen, insbesondere das italienische, wo so hervorragende Meister wie Fellini, Visconti und Rossellini, unter anderen, wunderbare Meisterwerke gedreht haben.
Heutzutage gelten meine freie Zeit und meine Aufmerksamkeit fast ausschließlich den Büchern und der Lektüre.
Ich versuche außerdem, von neuen Sprachen etwas zu lernen, aber mein Gedächtnis, das früher sehr gut war, weigert sich mitzuhelfen. Ich muss zugeben, dass ich bei ein paar romanischen Sprachen und Englisch und Deutsch bleiben werde. Meine Versuche, Russisch und Neugriechisch zu erlernen waren zum großen Teil gescheitert, von anderen Sprachen ganz abgesehen.
In der Politik und in sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten bin ich liberal, ich könnte sogar behaupten ein Liberaler der alten Schule, mitunter vielleicht altmodisch. Dass der politische und wirtschaftliche Liberalismus heutzutage bei vielen als deskreditiert gilt, ist für mich noch ein Grund die Ideen Lockes, Humes und John Stuart Mills zu behaupten und zu verteidigen. Dieser angelsächsischen Strömung bin ich näher als dem großen Kant, trotz meiner Bewunderung für den genialen Philosophen. Vertreter dieser freien Vision der Gesellschaft sind auch Hayek und Popper, zwei Österreicher, die dem englischen und amerikanischen Denken angehören.
Die politischen Ideen des Liberalismus als Gesellschaftsmodell sollten von der Präsenz auf der internationalen Bühne streng getrennt werden. Die Vereinigten Staaten von Amerika, wie auch China oder Russland, haben Interessen, die die Spieltheorie oder die Geostrategie untersuchen können und die jede naive Vorstellung verfällt. Politische Ideen und Großmachtinteressen sind ganz unterschiedliche Bereiche.
Gleichfalls soll der Liberalismus von den jetzigen Exzessen der sogenannten politischen Korrektheit in westlichen Ländern strikt unterschieden werden. Über die obsessive Diktatur der politischen Korrektheit könnte etwa geäußert werden, dass die offenen Gesellschaften heutzutage leider zu schwach sind, um sich dagegen erfolgreich zu wehren.
